Pflegebedürftigkeit erkennen – gar nicht so einfach

Pflegebedürftigkeit erkennen

Einen Baum mit tiefen Würzeln soll man nicht verpflanzen…

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24 Stunden Pflege und Betreuung – Alternative zum Heim

Pflegebedürftigkeit

Zu erkennen, dass ein Mensch pflegebedürftig ist, ist nicht immer einfach. Viele Menschen denken, dass es nur ältere Menschen betrifft, die nicht mehr alleine leben können. Doch die Realität sieht anders aus. Auch junge Menschen können aufgrund von chronischen Krankheiten oder Unfällen zum Pflegefall werden. Doch auch die Älteren geben sich oft fitter und selbstständiger, als sie in Wirklichkeit sind. Die Schwierigkeit besteht darin, zu erkennen und zu zugeben, dass man alt und gebrechlich ist und Hilfe benötigt. Viele dieser Menschen sind daran gewohnt, die Stütze der Anderen zu sein. Vor allen die Generation, die nach dem letzten Weltkrieg das Land für uns neu aufgebaut haben. Nun, brauchen genau sie jetzt Hilfe bei einfachsten Aufgaben, wie z.B.: An- und Auskleiden. Es sich selbst einzugestehen schmerzt.

Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, auf welche Anzeichen man als Angehörige(r) oder Nahestehende(r) achten sollte, um frühzeitig zu handeln.

Wie erkennt man eine Pflegebedürftigkeit?

Ein erstes Anzeichen kann ein vermehrter Hilfebedarf im Alltag sein. Der Betroffene kann beispielsweise Schwierigkeiten haben, sich selbst zu waschen, anzuziehen oder Essen zuzubereiten. Auch Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit können auf eine Bedürftigkeit hinweisen. Wenn die Person sich nicht mehr alleine zurechtfinden kann und ständig nachfragen muss, kann dies ein Hinweis auf Demenz sein.

Ein weiteres Anzeichen kann eine Verschlechterung des Gesundheitszustands sein. Er/Sie kann vermehrt unter Schmerzen leiden oder an einer schweren Krankheit erkranken. Auch Verhaltensänderungen können ein Hinweis sein. Wenn die Betroffene Person zum Beispiel aggressiv wird oder sich zurückzieht, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass sie Hilfe benötigt.

Es ist wichtig, dass Angehörige und Nahestehende aufmerksam sind und Veränderungen im Verhalten des Menschen wahrnehmen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr(e) Angehörige(r) ein Pflegefall geworden ist, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Ein Arzt oder eine Pflegeberatungsstelle kann Ihnen weiterhelfen und Ihnen Tipps geben, wie Sie am besten vorgehen können.

Die häufigsten Gründe der Pflegebedürftigkeit

  1. Demenz ist eine Erkrankung, die das Gedächtnis, das Denken und die Sprache beeinträchtigt. Menschen mit Demenz benötigen oft Hilfe bei alltäglichen Aufgaben wie Ankleiden, Essen und Trinken sowie bei der Medikamenteneinnahme.
  2. Körperliche Beeinträchtigung kann aufgrund von Verletzungen, Krankheiten oder altersbedingten Veränderungen auftreten. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen können Schwierigkeiten haben, sich alleine zu bewegen oder sich um ihre persönliche Hygiene zu kümmern.
  3. Psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen benötigen oft Unterstützung bei der Bewältigung ihres täglichen Lebens. Betroffene können Schwierigkeiten haben, mit anderen Menschen zu interagieren oder ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
  4. Es gibt auch Menschen, die aufgrund einer langfristigen Krankheit oder Behinderung dauerhaft gepflegt werden müssen. Diese Pflegebedürftigen benötigen oft spezielle medizinische Versorgung, wie zum Beispiel die Verabreichung von Medikamenten oder die Überwachung von Vitalparameter.

Unabhängig von den Gründen ist es wichtig, sich über die Bedürfnisse des/der Pflegebedürftigen zu informieren und sich umfassend auf die Pflege vorzubereiten. Dies kann bedeuten, dass man sich über medizinische Behandlungen und Pflegetechniken informiert oder sich mit Experten auf diesem Gebiet berät.

Pflegende Angehörige

Pflegebedürftigkeit einer nahestehenden Person, kann für Angehörige eine immense Herausforderung darstellen. Es kann das Leben von einem auf den anderen Tag radikal verändern. Die meisten Angehörigen sind unvorbereitet und fühlen sich überfordert, wenn sie mit der Pflege eines Familienmitglieds konfrontiert werden.

Ein Pflegefall bringt viele Herausforderungen mit sich, vor allem im Alltag. Die körperlichen und geistigen Einschränkungen des Pflegebedürftigen können dazu führen, dass einfache tägliche Aufgaben wie Waschen, Anziehen und Essen zu großen Herausforderungen werden. Angehörige müssen sich auf die Bedürfnisse des/der Pflegebedürftigen einstellen und ihre eigene Routine anpassen.

Ein weiteres Problem ist die Zeit, die für die Pflege aufgewendet werden muss. Viele Angehörige sind berufstätig und müssen die Pflegeaufgaben in ihren Tagesablauf integrieren. Die Pflegebedürftigkeit kann dazu führen, dass Angehörige ihre Arbeit reduzieren oder ganz aufgeben müssen. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten führen, die die Pflegebedürftigkeit noch belastender machen.

Die Pflegebedürftigkeit kann auch zu emotionalen Belastungen führen. Die Veränderungen im Alltag und die Abhängigkeit des Betroffenen verändern die Beziehung zueinander. Angehörige müssen sich auf die Bedürfnisse des/der Pflegebedürftigen einstellen und ihre eigene Bedürfnisse zurückstellen. Oft leidet auch die Familie der pflegenden Angehörigen darunter.

Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige sich auf die Herausforderungen der Pflegebedürftigkeit vorbereiten. Es gibt viele Unterstützungsangebote, die helfen können, die Pflegeaufgaben zu bewältigen.

Die Pflegebedürftigkeit kann eine Herausforderung sein, aber es gibt auch viele positive Aspekte. Die Pflegebedürftigkeit kann die Verbindung zwischen dem/der Pflegebedürftigen und seinen/ihren Angehörigen stärken. Es kann auch eine Gelegenheit sein, ein neues Verständnis für das Leben und die Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen zu entwickeln.

24h Betreuung als Unterstützungsmaßnahme

In den meisten Fällen reicht die Unterstützung durch eine 24 Stunden Betreuungs aus, die sich bei Bedarf um die Pflegedienst-Leistungen gut ergänzen lässt.

Bei den sog. 24-Betreuungskraft handelt es sich um eine Ganztagsbegleitung und rund-um-Betreuung, die Hilfe bei den pflegerischen Grundpflegetätigkeiten, Haushaltführung sowie Gesellschaft ergänzen. Natürlich sollte man die Begriffe „ganztags „und „24h“ nicht allzu streng genommen werden. Die Betreuungskraft wohnt mit den Pflegebedürftigen zusammen (es sollte ein separates, abschließbares Zimmer mit Tageslichtfenster und Grundausstattung, darunter Internetzugang, zur Verfügung gestellt werden), darf jedoch ihre Pausen und Ruhezeiten in Anspruch nehmen.

Zu den pflegerischen Tätigkeiten gehören unter anderen Hilfe bei Nahrungs- und Getränkeaufnahme, Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden, Eincremen, Mundpflege, Rasieren, Kämmen) Inkontinenzversorgung (Windelwechseln), Medikamentenkontrolle nach ärztlicher Anordnung (vordosierte Medikamentenspender oder Boxen), Prophylaxen (Dekubitusvorsorge), An- und Auskleiden, Hilfestellungen (Gehen, Stehen, Treppen steigen, Verlassen der Wohnung), Lagern nach ärztlicher Anordnung etc.

Eine 24 Stunden Betreuungskraft unterstützt die Pflegebedürftigen auch im Haushalt, zB.: Reinigung der Wohnung, Kochen (Nahrungszubereitung), Waschen und Bügeln, Einkaufen, ggf. Haustierversorgung und Zimmerpflanzenpflege.

Aber auch als Begleitung durch den Tag, kann eine 24 Stunden Kraft eine Entlastung für die Angehörigen sein. Egal ob Arztbegleitung, Frisörbegleitung, Tagespostbearbeitung, Spaziergänge und Ausflüge, Dokumentation der pflegerischen Tätigkeit, Ständiger Ansprechpartner oder Sterbebegleitung. Die 24 Stunden Betreuungsleistungen werden individuell dem Patientenprofil angepasst.

Der Einsatz polnischer Betreuungskräfte erfolgt im Rahmen der europäischen Dienstleistungsfreiheit. Dies ist gesetzlich klar geregelt und gewährt somit eine absolute Rechtssicherheit.

Pflegedienste bieten ambulante Pflegeleistungen an. Das bedeutet, dass eine Pflegekraft regelmäßig zum Pflegebedürftigen nach Hause kommt und dort eine Fachpflege leistet. Dazu zählen das Dosieren und die Gabe von Medikamenten oder die Wundversorgung. Die Pflegekräfte sind speziell geschult und verfügen über Fachkenntnisse im Bereich der Pflege. Ein Pflegedienst ist somit eine wertvolle Entlastung für 24-Stunden Kräfte und pflegende Angehörige.

Sollte sich der Gesundheitszustand des/der Pflegebedürftigen so verschlechtern, dass eine sichere häusliche Pflege nicht mehr gewährleistet werden kann, kann ein Pflegeheim eine gute Alternative sein. In einem Pflegeheim werden Pflegebedürftige rund um die Uhr betreut. Die Pflegerinnen und Pfleger kümmern sich um alle Belange der Bewohnerinnen und Bewohner und sorgen dafür, dass diese ein würdevolles Leben im Alter führen können. In einem Pflegeheim gibt es auch viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, wie beispielsweise Ausflüge, kulturelle Veranstaltungen oder gemeinsame Aktivitäten.

Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist keine Schande, sich Unterstützung zu holen. Im Gegenteil: Wer sich frühzeitig um Unterstützung kümmert, kann sich selbst und dem Pflegebedürftigen eine große Last von den Schultern nehmen.